Sublimationsdruck in Weiß

Viele Textildrucker auf der ganzen Welt haben sich die Frage sicher schon millionenfach gestellt: Kann ich Sublimation auf dunkle Textilien einsetzen? Dieser Artikel gibt Ihnen einen Einblick in die Technologie und was mit Sublimation heutzutage möglich ist.

Sublimationsdruck in Weiß auf dunklen Materialien

Viele Textildrucker auf der ganzen Welt haben sich die Frage sicher schon millionenfach gestellt: Kann ich Sublimation auf dunkle Textilien einsetzen? Dieser Artikel gibt Ihnen einen Einblick in die Technologie und was mit Sublimation heutzutage möglich ist.

Was ist Sublimation?

Sublimation ist eine Übertragungstechnologie, bei der ein Farbstoff seinen Aggregatzustand von fest zu gasförmig ändert, ohne die Flüssigkeitsstufe zu durchlaufen. Dies geschieht unter Hitze und Druck. So kann ein mit Sublimationstinte oder mit Ghost Sublime Toner gedrucktes Design oder Foto auf ein Polyestergewebe übertragen werden.

Ein Design wird mit einem Sublimationsdrucker auf ein normales Blatt Kopierpapier – oder auf spezielles Sublimationspapier gedruckt. Dieses Blatt wird dann so auf den Polyesteruntergrund gelegt, wie Sie ihn anschließend bedrucken haben möchten. Unter Hitze und Druck wird der Farbstoff seinen Aggregatzustand von fest zu gasförmig ändern. Das Gas verbindet sich dann mit den Fasern des Polyestergewebes.

Auf diese Weise wird das Design zu einem dauerhaften Teil des Polyestergewebes. Da der Toner in den Stoff sublimiert wird, verändert sich das Substrat natürlich nicht, es fühlt sich genauso an wie vor dem Druck. Außerdem liefert diese Methode ein sehr haltbares Ergebnis, das viele Wäschen überdauert.

Auswahl des Stoffes

Aufgrund des Prozesses ist Sublimation nur für helle (weiße) Stoffe geeignet. Stellen wir uns vor, die Fasern des Polyester-Kleidungsstücks sind farbig oder schwarz: Jeder gasförmige Farbstoff, der sich mit dem Stoff vereint, wird letztendlich durch die Farbe der Faser selbst verunreinigt.

Je dunkler die Farbe der Faser ist, desto mehr verschlimmert sich dieses Problem natürlich. Während die Sublimation in schwarzer Farbe auf einer gelben Sicherheitsweste noch gut funktioniert, ist die Sublimation in Gelb auf einer schwarzen Weste unmöglich.

Weißer Sublimationsdruck

Da White Toner eine sehr beliebte Technologie zur Gestaltung von Stoffen aller Art geworden ist, fragen Kunden oft, wann Sublimationsdruck in Weiß möglich sein wird. Wenn man sich ansieht, wie der Sublimationsprozess funktioniert, wird klar, dass jeder weiße Farbstoff im gasförmigen Zustand, der versucht, eine dunkle (d.h. schwarze) Polyesterfaser zu färben, durch die Farbe der Faser selbst verunreinigt wird.

Daher gibt es keinen weißen Sublimationsdrucker. Das Drucken in Weiß mit Sublimation auf hellen Textilien ist obsolet, da die Farbwiedergabe mit Cyan, Magenta, Gelb und schwarzer Sublimationstinte perfekt ist. Im Unterschied zum Tonertransfer wird kein weißer Hintergrund benötigt, um die Farbdarstellung zu verbessern oder den Kleber auf dem Transferpapier zu aktivieren.

Lösungen für den Sublimationsdruck in Weiß

Die Notwendigkeit, in Weiß auf dunklem Polyester und anderen Substraten zu drucken, wurde von der Industrie schon früh erkannt. Während die Sublimationstechnologie bei den Kunden für ihre leuchtenden Farben und die überragende Bildqualität beliebt ist, fehlte es jedoch an Vielseitigkeit. Obwohl die Industrie eine große Auswahl an sublimationsfreundlichen Zuschnitten für fast jeden Wunsch entwickelt hat, sind diese immer noch weiß oder heller gefärbt.

Wir werden einige Lösungen für den Sublimationsdruck in Weiß auf Polyester-Substraten und anderen erläutern. Natürlich gibt es viele Technologien auf dem Markt, und wir können hier nicht auf alle eingehen. Kunden sollten immer alle verfügbaren Optionen prüfen und herausfinden, welche am besten zu ihrer Anwendung passt.

Sublimationsdruck in Weiß auf dunklen Untergründen

Viele Firmen aus der Transferpapierindustrie bieten speziell beschichtete ein- oder zweistufige Transferpapiere an, die es dem Kunden ermöglichen, seinen vorhandenen Sublimationsdrucker mit dunklem Polyester und anderen Textilien zu verwenden. Diese Produkte tragen auf der Druckseite eine sublimationsfähige Polyesterbeschichtung und auf der anderen Seite eine Klebebeschichtung.

Der Nachteil ist, dass, zwei Beschichtungen benötigt werden und die Haptik auf dem Textil nach dem Auftragen sehr schwer ist. Die meisten dieser Lösungen bieten die Möglichkeit, auf anderen Nicht-Polyester-Materialien wie z. B. Baumwolle verwendet zu werden. Die Farbdarstellung dieser Produkte lässt leider oft die von den Sublimationsexperten, so geliebte Lebendigkeit vermissen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Tonertransfer. Im Unterschied zur Sublimation benötigt der Tonertransfer einen Laserdrucker mit weißem Toner, bietet aber eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten,  auf dunklen oder hellen Untergründen. Beim Tonertransfer wird das gewünschte Design auf ein transparentes Medium namens A-Folie gedruckt.

Kunden, die Ghost White Toner verwenden, drucken zuerst die Farben ihres Bildes/Designs. Dann wird die A-Folie wieder in den Drucker gelegt, und ein zweiter Druckdurchgang mit weißem Toner durchgeführt. Der Ghost White Toner ersetzt die schwarze Tonerpatrone im Laserdrucker des Kunden. Es wird empfohlen, hellere Farben und Halbtöne zu überdrucken, um das beste Ergebnis zu erzielen. Einfache Designs mit Volltonfarben sind in einem Durchgang möglich.

Nachdem der Kunde sein Design gedruckt hat, verbindet er die A-Folie mit dem sogenannten B-Papier mit Hilfe einer Transferpresse. Das B-Papier enthält einen thermisch reaktiven Klebstoff. Unter Hitze und Druck findet eine thermisch aktivierte Reaktion statt, bei der sich der Klebstoff des B-Papiers mit den gedruckten Bereichen der A-Folie verbindet. Nach diesem Vorgang werden die A-Folie und das B-Papier sofort im noch heißen Zustand voneinander abgezogen.

Die A-Folie kann nun auf den gewünschten Stoff gelegt werden. Dies ist sehr einfach, da das Medium transparent ist. Nachdem die A-Folie auf der Wärmepresse auf das Textil gepresst wurde, ist der Druck nun ein Teil des Kleidungsstücks. Die restliche A-Folie kann entfernt werden, während nur der Druck übertragen wurde.

Diese Methode funktioniert auf vielen verschiedenen Substraten wie Polyester, Baumwolle, Filz, Leder, Seide und mehr. Die Haptik auf dem Textil fühlt sich weich an und die Ergebnisse halten viele Wäschen.